1942 - 1944
Steyr 270 (Steyr 274) - der Steyr 1500 A
In den Jahren 1942 bis 1944 waren die Steyr-Werke
der drittgrößte Lkw-Hersteller Deutschlands. (nach Opel
und Mercedes).
Das Fahrzeug: der Steyr 1500 A, der erste einer Reihe von Steyr
Hauben-Lkw, die bis 1968, also über 27 Jahre gebaut wurden.
Steyr 274 / Steyr 1500 A - 1. Version 1941-42
- mit dem meistgebauten Aufbau, dem Mannschaftswagen
- ca. 2,2 - 2,5 to Leergewicht, (je nach Aufbau), 4 to zul. ges.Gew.
Steyr sollte nach dem Schell-Plan (1939) einen
Pkw (Steyr 220) und einen Lkw der Klasse 1,5 Tonnen Nutzlast bauen.
Porsche erhielt 1940 von Steyr den Auftrag zur Konstruktion, Ende
1940 liefen die ersten Prototypen, ab Mitte 1941 die Hauptserie.
Porsche
Typ 147 Ein Prototyp des Steyr 1500 A
- Allradantrieb, Zwischen-getriebe, Differentialsperre hinten, HA
mit Blattfedern, vorne Einzelradaufhängung mit Drehstabfedern
(typisch Porsche ...)
Unter der Typbezeichnung 146 konstrierte Porsche auch einen 4x2-Lkw.
Der Steyr 270 bzw. Steyr 274 (Mannschaftswagen)
genannte Porsche-Typ 147 lief unter der Militär-Bezeichnung
Steyr 1500 A von Mitte 1941 bis März 1944 und ab August 1944
als Steyr 2000 A aus Steyrs Werkshallen.
Die Pkw-Fertigung (Typ 220) sowie die Fertigung
anderer Fahrzeuge (Typen 640, ADGZ,
ADGR, ADMK) lief im 3. Quartal
1941 aus.
Ab ca. September 1941 wurden im Werk Steyr (neben der Panzerfertigung
im Zweigwerk St. Valentin, dem "Nibelungenwerk") nur noch
der Steyr 270 (Steyr 1500 A) und ab 1942 auch der von der WH dringend
benötigte "Raupenschlepper Ost", der
Steyr RSO, gefertigt.
Steyr 270 Lkw mit Pritsche und
Steyr 274 Mannschaftswagen
(Aufbau Lohner Wien)
Kommandeurs-Cabrio (Aufbau Gläser)
und Koffer für Funk-
und Sanitätseinheiten
Alle Fahrzeuge sollten auch als Zugmittel für
leichte Geschütze verwendet werden.
Die Lkw mit Pritsche und die Koffer-Aufbauten
wurden bei Steyr gebaut, die Fertigung der Mannschaftswagen-Aufbauten
erfolgte anfangs bei Lohner in Wien, später lieferte Lohner
die Karosserieteile nach Steyr.
Bericht über den Steyr 1500 A
in "Motor und Sport" vom 25.Jan.1942
Der Berichterstatter schreibt im letzten Satz:
" .. ist es gelungen ein ... vertrauenerweckendes Äußere,
.. wie namentlich die kraftvollen Linien der Motorhaube zeigen."
- Er wußte noch nicht, dass diese angesprochene Linie 27 Jahre
lang das Markenzeichen von Unverwüstlichkeit sein sollte (Steyr
370, Steyr 380 und Nachfolger).
Bericht in Motor-Kritik vom Dezember 1941 - 4
Seiten.
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Steyr 1500 A - 1. Version
als Kommandeurs-Cabrio
(Karosserie Gläser)
3,5 ltr-V8, luftgekühlt, 85 PS
bei 3000/min
Fahrgestell des Steyr 1500 A
Radstand 3250 mm
Die Steyr-Werke in Steyr waren ab Sept. 1941
mit der Fertigung der Typen 1500 A / 2000 A und Steyr
RSO bis Februar 1945 voll ausgelastet.
18.850 Stück des Steyr 1500 A / 2000 A und
2.600 Stück RSO wurden in Steyr gebaut.
Allein im Januar 1944 wurden z.B. 1.000 Fahrgestelle des
1500 A und 1.000 Ersatzmotoren gefertigt !
Das Zweigwerk in St. Valentin, das sog. "Nibelungenwerk",
lief mit der Fertigung der Panzer (Panzer IV Vers. G,H und J, Jagdpanzer
"Elefant" und "Jagdtiger") ebenfalls bis 1945
auf vollen Touren
(53% aller Panzer IV, der die Mehrzahl aller in den Jahren 1943
und 44 gebauten Panzer darstellte, kamen von Steyr).
Sanitäts-Koffer
Funk-Koffer
mit Schneeschuhen
und Raupe
Seite 4
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.
Der Motor: Porsche Typ 145 - der starke luftgekühlte
3,5 ltr V8-Motor ermöglichte 90 km/h, Verbrauch ca. 24 ltr.
Benzin auf 100 km (Straße)
- der Tank im Motorraum ... das blieb auch bei den Steyr-Diesel
bis 1968 so.
Die Typen Steyr 270 (Steyr 1500 A / 2000 A) und
der Steyr RSO hatten dieselbe Antriebsquelle:
einen luftgekühlten 3,5 ltr. V8-Benzinmotor mit 85 PS bei 3000
U/min, der ebenfalls von Porsche konstruiert wurde (Porsche Typ
145). Dieser Motor war auch für den, ebenfalls von Porsche
konzipierten, neuen Steyr Pkw Typ 70 vorgesehen.
Der Pkw wurde jedoch nie gebaut. Der robuste und sowohl kälte-
als auch hitzeunempfindliche Motor bewährte sich in der Wüste
genauso wie in den klirrend kalten Wintern im Osten.
Ebenso typisch Porsche waren die vorne verwendeten
Drehstabfedern für die einzeln aufgehängten Räder,
hinten trugen konventionelle Halbelliptikfedern die kräftige
Starrachse.
Die normale Reifengröße war 7,25"/20", für
die Wüste gab es Sandreifen 270mm/16".
Lkw mit breiteren Sandreifen und kleineren (16" ) Felgen
Im Jahr 1942 wurde der 1500 A leicht modifiziert,
Fahrzeuge der ersten Version sind an den seitlichen Ersatzträdern
(bei Cabrio und Mannschaftswagen) erkennbar. .
Steyr 1500 A - 2. Version - Kommandeurswagen - Aufbau Gläser
- das abgebildetete Exemplar stand in neuwertigem Zustand bei der
Ausstellung "100 Jahre Steyr" im Jahr 1964 im Steyr-Daimler-Puch
Haus am Kärntnerring in Wien .
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Steyr 1500 A - 2. Ausführung
ohne Ersatzrad 1942-44
Kommandeurswagen
2. Ausführung
click the pics !
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mit Schienenausrüstung
(Gothaer Waggonbau)
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1944 - 45
Steyr 2000 A
Zwischen März und Juli 1944 lag die Fertigung
nach schweren Bombenangriffen lahm, in der Zeit wurde der Steyr
1500 A konstruktiv verbessert und ab August 1944 lief die Fertigung
mit der verlängerten und verstärkten Version Steyr 2000
A weiter.
Steyr 2000 A Lkw
4,6 to. zul. ges.Gew. (ca. 2 to Nutzlast) - Radstand 3265, längere
Pritsche
Die Fertigung dieses Typs erreichte in nur knapp
7 Monaten (August 1944 bis Februar 1945) trotz aller Störungen,
Rohstoffmangel und Versorgungsengpässen die im Verhältnis
zu den "ruhigeren" Vorjahren enorme Stückzahl von
6.400.
Wie der 1500 A wurde auch der 2000 A von Wanderer
in Lizenz gebaut - siehe Bild re.
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Steyr 2000 A
- hier als fahrende Kraftstation einer A4-Einheit
Steyr 2000 A Pritsche
viel Holz, wenig Stoff,
wenig Blech ....
letzte Version
mit WH-"Einheitsfahrerhaus"
Steyr 2000 A
mit Einheitsfahrerhaus
Produktion Wanderer
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