Die Steyr - Diesel - Motoren
Mit dem Beginn der inländischen Fertigung
von Einspritzpumpen bei Friedmann & Maier in Hallein (nach Patenten
von Prof. Pischinger) im Jahr 1947 konnten bei Steyr die ersten
Dieselmotoren gebaut werden. Allerdings zunächst nur der Motor
Typ WD 213, der 2-Zylinder für den ebenso dringend benötigten
Traktor Steyr 180. Erst 1948 konnten genügend Einspritzpumpen
gebaut werden, um auch den 4-Zylinder WD 413 für den Lkw in
Serie gehen zu lassen.
Der erste Steyr Diesel - Lastwagen
1948 - 53
Steyr Diesel 380
Der Steyr Diesel 380 - ein unvergessener Wegbegleiter beim Wiederaufbau
in Österreich - vor einem österreichischen Symbol : dem
Großglockner
Steyr Diesel 380 ca. 1950 (abgerundetes Fahrerhausdach) -
in der klassischen Farbe grau mit rotem Grill,
später gab es auch einen blauen Grill. Die Holzpritsche war
bis zuletzt natur.
klassischer Lkw-Bau: Leiterrahmen, Starrachsen, Blattfedern.
Der Tank war wie beim Urmodell Steyr
270 im Motorraum,
was bis zum Ende des 380ers so bleib.
Der Steyr-Diesel 380 Lkw wurden zunächst
mit nur einem Radstand gebaut (3710 mm), 1949 kam das Langchassis
Steyr 380 e (später 380 f) mit 4200 mm für den Transport
leichterer Güter hinzu. Es gab neben dem Chassis mit Fahrerhaus
Pritschenaufbauten und einen Kipperaufbau (380 k) ab Werk auf kürzerem
Chassis. (1948/49 noch mit Handpumpe für die Hydraulik !).
sehr gefragt: Steyr 380 k, der serienmäßig ab Werk
lieferbare 3-Seiten-Kipper (3,5 to Nutzlast, ab Mitte 1952: 4 to.)
und das kurze Kipperfahrgestell für andere Kipperaufbauten
(Pickl, Schwarzmüller, Steiner, Stafler u.a.)
Der Rahmen des Steyr-Diesel war berühmt
für seine Stabilität und Haltbarkeit. Die werksseitig
angegebene zulässige Nutzlast von 4 to beim Pritschenwagen
und 3,5 to bzw. später 4 to beim Kipper war niedrig angesetzt.
Im Prospekt wird die Tragfähigkeit des Rahmens schon mit 5
to beschrieben, in der Realität liefen die 380er regelmäßig
mit 50% Überladung, nur selten traten dadurch Rahmenbrüche
oder andere Schäden auf. Die Steckachsen wurden öfters
abgeschert, aber meistens wegen Falschbedienung der Differentialsperre.
Platz für drei Personen - der kleine Schalthebel ist die Differentialsperre
Auch lieferbar, aber (ebenso beim Nachfolgetyp) selten
in technischen Unterlagen gelistet:
der Sattelschlepper 380 g
(mit Druckluftanlage f. Anhängerbremse) Radstand 3260 mm
Es ist interessant, dass die Radstände bei
allen Steyr-Hauben-Lkws bis 1969 immer dieselben blieben: Sattelschlepper
3260 mm und 3710 mm, Lkw 3710 mm und 4200 mm, (verkürztes)
Kipperchassis 3710 mm und 4200 mm. Längere Varianten kamen
später noch hinzu.
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1947- der erste Steyr-Diesel
der Steyr 180 mit 2-Zyl. 26 PS
Die Freude, die dieses Bild ausstrahlt, empfanden
auch alle, die einen Steyr-Diesel bekamen. Sehr lange Lieferzeiten
waren viele Jahre normal, der Bedarf nach Lkws mit Dieselmotoren
war hoch, die Import-beschränkungen, die bis 1955 galten, machten
ausländische Fabrikate sehr teuer.
Steyr Diesel 380 3,5 to - 1948
zweite Fahrerhaus-Variante
Die österreichische Konkurrenz konnte anfangs
keine hohen Stückzahlen fertigen, da sie in der Umgebung von
Wien gelegen, von den Russen fast völlig demontiert worden
waren. Fross-Büssing zeigte 1947 noch einen Prototyp, nahm
die Fertigung aber gar nicht mehr auf, die österr. Saurer Werke
AG baute ab 1949 Lkw der schweren Klassen nach alter Bauart sowie
große Omnibusse für die österr. Post ("Glocknerbus"),
allerdings in kleineren Stückzahlen als Steyr. Ebenso fertigte
die ÖAF (vormals Austro-Fiat, ab 1939 zu MAN) hauptsächlich
schwere Lkws, allerdings gab es Anfang der Fünfziger auch einen
2 Tonner, der sehr erfolgreich verkauft wurde. Gräf und Stift
baute ebenfalls nur schwere Lkws und große Omnibusse, die
sich durch einen ganz typischen Sound auszeichneten, da Gräf
& Stift auf einen 2-Takt-Diesel setzte.
Steyr Diesel WD 413
- 5,3 ltr, 85 PS,
ab 1949: 90 PS bei 2300 U/min
das robuste 5-Gang Klauengetriebe
blieb prinzipiell bis in die siebziger Jahre erhalten (690 u.a.).
Ein Zwischengetriebe, wie es der Steyr
370 noch hatte, dass die Bergsteigfähigkeit deutlich verbessert
hätte, kam erst 1955 wieder ins Angebot.
das Fahrgestell
wurde gegenüber dem Steyr 370 deutlich verstärkt und bekam
ein geschmiedete Vorderachse
Servo für die Bremse gab es beim Steyr-Diesel
380 nur am Papier (Servo-Wirkung der Bremsbacken-Anlenkung). Ein
Luftkompressor war für den Anhänger mit Luftdruckbremsen
zwar lieferbar, eine richtige Druckluft-Unterstützung gab es
aber erst ab 1953 im Nachfolgetyp.
Servolenkung war für den 380er bis zum Produktionsende ein
Fremdwort
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Aufbauten
Aufbauten in Dänemark, Fahrerhaus mit einteiliger Frontscheibe,
das Original-Fahrerhaus bekam diese erst 1954.
Steyr Diesel 380 Langolz-Sattelschlepper in DK
Steyr Diesel 380 in Niederlanden - danke Ben
Alferink
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Trotz hoher Nachfrage im Inland wurden Steyr-Lkws
nach ganz Europa exportiert. Deutschland, Niederlande, Dänemark,
Benelux und Frankreich waren starke Absatzmärkte, die Exporte
in den Ostblock wurden per Kompensations-Geschäften bezahlt,
bzw. in die Sowjetunion kostenlos geliefert, im Rahmen der sog.
Reparationsleistungen.
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Steyr-Diesel 380 - Prospekte
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