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Steyr 100, 200, 120, 125, 220

1934 - 1936

Steyr 100

Der "kleine" Steyr versprach schon bei seiner Vorstellung ein Erfolg zu werden. Er war ein weiter Schritt in die technische Zukunft. Die äußere Form der Karosserie war die für die damalige Zeit "aerodynamisch", mit 4 Türen (ohne B-Säule) gut zugänglich und relativ geräumig gebaut. Der verwindungssteife Plattformrahmen aus gepressten Stahlblechen war eine (vor dem Volkswagen) seltene Bauweise, aber sie half mit, das Gewicht unter 1000 kg zu halten, ohne Stabilität zu verringern.


Steyr 100 Kabrio von Johannes Rath in Melk

Dieses Steyr 100 Kabriolet ist Baujahr 1936. Sein Besitzer Johannes Rath
(www.fahrschulerath.at) hat auch noch eine Steyr 220 Limousine Baujahr
Baujahr 1941, die 2007 restauriert wurde und einen Steyr Diesel 380 als Mannschaftswagen

Einzelradaufhängung an allen vier Rädern mit komfortabler Federung und bester Straßenlage, der robuste Motor (vom Steyr XXX abgeleitet, aber seitengesteuert) mit 5-fach gelagerter Kurbelwelle, 1,4 ltr. Hubraum und 32 PS (bei 3600U/min), das im 3. und 4. Gang synchronisierte Getriebe - Alles zusammen ergab ein bequemes, sportlich zu fahrendes und wirtschaftliches Reisefahrzeug mit 100 km/h Höchstgeschwindigkeit.

2850 Stück wurden bis 1936 in den Varianten 4-türiger Innenlenker, 2-türiges Kabrio und als Chassis gebaut. Hinzu kamen 150 Lieferwagen Steyr 110.


Steyr 100 Kabrio


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Bis 1945 gab es von Steyr neben den Typen Steyr 100 und Steyr 200 nur zwei andere Vierzylinder: den kleinen Bruder des "Waffenautos", den Steyr IV , und den 1932 in Lizenz gebauten Opel 1,2 ltr., den "Steyr-Opel", auch "Stoppel" genannt.

Alle anderen Steyr-Pkw waren 6- und 8-Zylnder.

Steyr-Fahrzeuge waren immer technisch anspruchsvoll, und daher wegen der relativ geringen Stückzahlen trotz moderner Fertigungsmethoden teuer.
Um dennoch Devisen oder Außenhandels-währungen ins Land zu bringen, wurde der Export staatlich gefördert.

Gute Marketing-Strategien und (durch die staatliche Förderung) akzeptable Preise sowie die hohe Zuverlässigkeit bescherten den Steyr-Fahrzeugen einen guten Ruf.

Zwei Ereignisse hatten in dieser Richtung hohe Werbewirksamkeit.

Am 22.September 1934 überfuhr zum
ersten Mal ein Auto die noch im Bau befindliche Großglockner-Hochalpenstraße: Es war ein Steyr 100.

Die zweite Leistung war noch deutlich spektakulärer: Max Reisch fuhr 1935 mit einem "100er Steyr" zunächst 32.000 km quer durch Asien. Von Haifa über Teheran, Srinagar, Kalkutta, Hanoi und Shanghai bis nach Yokohama. (Max Reisch, "Transasien", Brockhaus Verlag 1939).

Von dort aus setze er nach San Francisco über und fuhr weiter über Texas, Mexico City, Memphis und Chicago nach New York, von wo er mit der Bremen nach Deutschland übersetzte und die Heimreise antrat. Über 42.000 km rund um die Welt.


Max Reisch mit Steyr 100

 

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Prospekte des Steyr 100


1936 - 1940

Steyr 200

Gegenüber dem Steyr 100 war der Motor mit 1,5 ltr. Hubraum und 35 PS (bei 3600 U/min) stärker, die Spur breiter, Getriebe und Hinterachse verstärkt, die Innenausstattung verbessert und das Rückfenster größer.
Ende 1937 wurde die Kühlermaske, wie beim neuen Steyr 220 (s.u.) geändert (gewölbt und ohne Mittelsteg).


 

 

Werksseitig gab es neben der 4-türigen Limousine auch weiterhin das 2-türige Kabrio und das Chassis für Sonderaufbauten nach Kundenwunsch.
5040 Stück wurden gebaut.

 

Fahrbericht in AAZ 1937

Datenblatt aus Motor-Kritik August 1937


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Prospekt des Steyr 200

 


1934 - 1936

Steyr 120 Super

Da der 6-Zylinder-Motor der Steyr 430 ohnehin im Bauprogramm war, lag es nahe, diesen Motor auch in den neuen schnittigen und leichten Steyr 100 einzubauen. Mit leicht verringertem Hub (68,5 statt 70mm = 1976ccm statt 2065 ccm) entstand so der Steyr 120 Super.

Der obengesteuerte Motor mit Querstromkopf leistete 50 PS bei 3700 U/min und reichte für 20% mehr Geschwindigkeit (120 km/h)

Auch den 6-Zylinder Steyr 120 gab es neben der 4-türigen Limousine auch als 2-türiges Kabrio und als Chassis für Individualisten.

Steyr 125 - Steyr Super

1936 wurde für einen Export-Auftrag nach Deutschland in 200 Exemplare des Steyr 120 neben geringfügigen Änderungen der Motor mit den Original-Maßen (1936 im Steyr 530 = B/H 73/90mm = 2065 ccm) eingebaut.
Diese Fahrzeuge wurden als Typ Steyr 125 bis 1937 ausgeliefert. Die Typenzeichnung auf der Kühlermaske lautete "Steyr Super".
Die Steyr 125 wurden mit Karosserien von Gläser (Dresden) gebaut. Es gab die Limousine ("Innenlenker"), das Luxus-Kabriolet und das Kabriolet Sport 3-sitzig. Wie auch bei den in Deutschland verkauften Steyr 430/530 baute Gläser auch die Limousine.

1200 Steyr 120 und 125 (alle Varianten) wurden gebaut.


 

 

 


Prospekt des Steyr 120

 


Prospekt des Steyr 125



1937 - 1940

Steyr 220

Der Nachfrage nach den schnittigen Kabrios (Steyr 120/125) und dem Wunsch nach mehr Leistung folgend, entstand der Nachfolge-Typ Steyr 220.

Er erhielt den 2270 ccm großen Motor des Steyr 530 (55 PS) und wie der Typ Steyr 200 (s.o.) Änderungen im Innenraum, an den Achsen, das größere Heckfenster und Ende 1937 eine neue Kühlermaske.


Steyr 220 Limousine - "Innenlenker"

Vom Typ 220 wurden neben der 4-türigen Limousine und dem 2-türigen Kabriolet (mit 2 Seitenfenstern) auch Karosserien der Fa. Gläser in Dresden, nämlich das Kabriolet 4-sitzig (mit 4 Seitenfenstern) und das Kabriolet Sport überall, nicht nur in Deutschland, werksseitig angeboten.


Steyr 220 Kabrio

Die gebaute Stückzahl aller Varianten war 5900 Stück.

Noch ein paar Bilder des Steyr 220 Kabrio im Familienalbum



Prospekte des Steyr 220

 


Steyr 220 Kabriolet 4 Sitze (Gläser)


Steyr 220 Kabriolet Sport (Gläser)


Preise der Steyr-Fahrzeuge:

als Beispiel -
nach dem Anschluss an Deutschland (März 38):

bis 22.Mai 1938
Typ
ab 22.Mai 1938
3.000 RM Steyr 50 2.750 RM
  Steyr 55 Spezial 2.950 RM
5.000 RM Steyr 200 Lim. 3.900 RM
6.600 RM Steyr 220 Lim. 5.500 RM
5.660 RM Steyr 200 Cabrio 4.900 RM
7.260 RM Steyr 220 Cabrio 6.400 RM
6.660 RM Steyr 630 Chassis 5.000 RM
8.660 RM Steyr 630 Lim. 4 Sitze 7.000 RM
10.000 RM Steyr 630 Lim. 6 Sitze 7.800 RM
10.000 RM Steyr 630 Cabrio 9.000 RM

lt. Produktionszahlen wurden 1938 keine Steyr 50, nur noch Steyr 55 gebaut. Angeboten wurden in der Preisliste aber immer noch 50er in Normal- und 55er in Spezial-Ausführung. - wahrscheinlich wieder aus Vorratsproduktion.


Preisliste Herbst 1938

 

 
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