Beim Nachfolger des Steyr Typ II bzw. V wurden ( unter Ledwinkas Nachfolger Anton Honsig ) neben technischen Änderungen die Motorleistung des 3,3 ltr Motors auf 50 PS angehoben.
Steyr Typ VII - "Alpenwagen"
- 1925: noch ohne Vorderradbremsen
Steyr Typ VII - 1925 neu: Weymann-Karosserie
Steyr Typ VII - Torpedo - 1926 - mit Vorderradbremsen
Die allerersten Exemplare hatten noch keine Vorderradbremsen, ab ca. Ende 1925 wurden Vorderradbremsen eingebaut, die späten Versionen hatten größere Bremsen
Steyr Typ VII - Innenlenker - mit großen Vorderradbremsen
Steyr Typ VII - Torpedo - Aufbau Lohner
Steyr Typ VII - mit Landaulet-Aufsatz - Aufbau Lohner
Ab ca. Ende 1927 wurden die Spitzkühler bei allen Typen durch Flachkühler ähnlich dem Steyr Klausen Sport ersetzt.
Steyr Typ VII - mit Flachkühler - als Torpedo
Steyr Typ VII - mit Flachkühler - Baehr-Allwetter Karosserie
Wem die Leistung des Steyr VII nicht ausreichte,
dem wurde der schnelle Bruder des großen Steyr, der leichtere und stärkere Steyr VI Sport angeboten.
Ein Alltagsfahrzeug, mit dem aber auch Rennen gewonenn werden konnten.
Der gute Ruf und die Erfolge der Steyr Sport- und Rennwagen verhalfen dem Steyr VII zu weiteren vier Jahren Bauzeit (2 Stück noch in 1929) und 2148 gebauten Exemplaren (inkl. einiger Nfz-Aufbauten).
Mit der Währungsreform wurde ab 1925 die Dienstleistungen und Fertigungsprodukte wieder kalkulierbar. 1927 wurde z.B. der Preis des Double-Phaetons von 20.000 öS auf 17.000 öS gesenkt. Die Wirtschaft erholte sich und auch die Steyr-Stückzahlen stiegen.
Parallel zur Fertigung des Steyr Typ VII begann in Steyr 1926 die erste Fließband-Fertigung mit dem neuen kleineren Steyr, dem sehr erfolgreichen 1,6 ltr 6-Zylinder Steyr Typ XII, eine Konstruktion von Anton Honsig.
Der kleinere "12er-Steyr" kostete 1927 als double Phaeton 9.965 öS, also nur halb soviel wie der Steyr VII.
Steyr VII ohne VA-Bremsen 1925
Coupe-Aufsatz a. Weymann
in den Bergen
Wie es die Kundschaft erwartete, gab es ab Werk mehrere Karosserie-Ausführungen. Offen, geschlossen, als Landaulet und natürlich auch in der klassisch - zynischen Chauffeurs-Version Coupe de Ville: Fahrer im Freien und Herrschaften unter dem Dach. (siehe Prospekte)
Darüber hinaus wurden auf das Chassis des Steyr VII eine Vielzahl schöner und zweckvoller Karosserien, auch als Transporter und Feuerwehr, von den zahlreichen Aufbau-Herstellern angefertigt.
Interessant ist die, auch vom Werk angebotene, Version als "Allwetter-Wagen" mit weg klappbaren, fest gerahmten Seiten- und Trennscheiben, die sog. "Baehr-Allwetter-Karosserie" (siehe Prospekte)
Die letzte Version auf der Basis des Ledwinka - Autos war der Steyr Typ XVI (Konstr. Honsig), mit dem vom Steyr VI übernommenen 4-ltr-ohc Motor, allerdings mit "zivileren" 70 PS.
Steyr Typ XVI - 4 ltr, 6 Zylinder
- der letzte Typ einer legendären
Reihe
Steyr Typ XVI - 2-Sitzer - 4 ltr, 6 Zylinder, 70 PS
- auch nach Bauende der Steyr VII, VI und Klausen waren offenbar noch genügend Teile vorhanden, so daß Steyr den Typ VII auch 1931 noch anbot - (danke Thomas Billicsich)
Vom Steyr XVI wurden in den Jahren 1928 und 1929 400 Stück gebaut, wie üblich, mit unterschiedlichen Karosserien oder als Fahrgestell für Fremdaufbauten.
Prospekte des Steyr Typ XVI
- und seiner Vorgänger
Noch während der Bauzeit des Steyr XVI (1929) wurde Prof. Porsche techn. Leiter in Steyr. Unter Porsche wurde die Entwicklung des von Honsig konzipierten Steyr XX fertiggestellt, der ab 1929 neben Steyr XII und XVI angeboten wurde.
Die Pkw-Produktion bei Steyr in den Zwanziger
Jahren war ein Abbild der europäischen wirtschaftlichen Entwicklung:
Bis 1929 steigende Produktionszahlen (ab 1926 durch die kleineren
Typen Steyr XII und 1929 auch Steyr
XX) und das schnelle Ende des Booms der Welt-Wirtschaftskrise im Jahr 1929. In Steyr stand eine
Halde unverkaufter Autos, was in der wirtschaftlichen Krise einen einjährigem Stopp der Automobil-Produktion zur Folge hatte.
Prof. Porsche entwickelte in seiner Zeit bei Steyr auch einen Nachfolger des "großen" Steyr XVI, den
8-Zylinder Steyr Austria, der 1929 zwar noch vorgestellt, dann aber nie gebaut werden durfte.
Zur Ergänzung der Steyr Typologie mit römischen Ziffern:
Neben den hier vorgestellten Typen II, IV, V, VII und XVI gab es den Lkw Steyr Typ III und den sportlichen Steyr VI Sport.
Die Steyr Typen VIII und IX blieben Prototypen eines Typ VII - Nachfolgers.
Typ X war ein Proto für einen Kleinwagen, der XI war ein Proto
des Steyr XII.
- Einen Typ 13 gab es offenbar nicht, der fiel vielleicht
dem Aberglauben zum Opfer...
über Typ XIV finde ich ebenfalls nichts, vielleicht war das ein Code der Sport- und Rennwagen ?
Typ XV ist wieder ein Lkw, wie auch Typ XVII. Die Typbezeichnung XVIII und XIX wurden offenbar nicht verwendet.
Ab dem Typ XX ist der Wechsel zu arabischen Ziffern zu sehen, auf den ersten Prospekten des Steyr 30 findet man zum letzten Mal eine römische Bezeichnung 'Steyr XXX'.