1948 - 1949
Fiat 500 B
Nach 1945 wurden bei Fiat die Pkw Produktion
mit den Modellen von 1940 wieder aufgenommen. Neue Modelle wurden
beschlossen und entwickelt, die alten Typen weiterentwickelt. Die
erste grundlegende Änderung der Nachkriegszeit erfuhr der Topolino:
Der alte seitengesteurte, wenig wirtschaftliche Motor wurde durch
eine ohv-Konstruktion wie beim 1100 und 1500 schon lange im Einsatz,
ersetzt.
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Fiat 500 B - 1948
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Die Leistung stieg dadurch von 13 PS auf 16,5
PS, der Verbrauch wurde deutlich geringer, und als Höchstgeschwindigkeit
wurden nun über 95 km/h erreicht.
Wie auch bei den anderen Typen wurden gleichzeitig Fahrwerk (u.a.
Teleskop-stoßdämpfer), Bremsen und Innenraum modernisert.
Fiat 500 B - 1948 - neuer ohv Motor
Fiat 500 B - Kabrio-Limousine, 2
Sitze
Um den Ansprüchen nach
mehr Sitzplätzen gerecht zu werden wurde der 2-sitzigen Kabrio-Limousine
die Giardiniera, ein 4-sitziger Kombi zur Seite gestellt.
Der Aufbau bestand neben den Metallteilen der
Limousine aus Holz und Faserplatten.
Fiat 500 B Giardiniera - 4 Sitze
Der Lieferwagen Fiat 500 B furgoncino hatte hingegen
eine Blech-verkleidete Karosserie.
Der 500 B wurde in nur einem Jahr Bauzeit 21.000
mal verkauft.
mehr bunte Bilder:
Prospekt des Fiat 500 B
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der neue Motor:
ovh 4-Zylinder 16,5 PS
neue Armaturen
Giardiniera
"Limousine" und Lieferwagen
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1949 - 1954
Fiat 500 C
Simca,
Fiats Beteiligungsgesellschaft in Frankreich, brauchte eine Antwort
auf die angekündigten Konkurrenzprodukte von Citroen (2 CV)
und Renault (4 CV). Der Fiat 500, in Frankreich als Simca
5 verkauft, war zu wenig attraktiv.
Der dafür eigentlich anvisierte Fiat
Typ 102, ein kleiner Frontantriebswagen, der auf Ideen von Gregoire
beruhte, wurde von der Direktion bei Fiat abgelehnt. (Panhard übernahm
dann die Grundkonzeption).
Simca blieb aber nicht tatenlos, sondern stellte
bereits 1947 eine überarbeitete Version des Simca 5 (als 2+
2 -Sitzer) auf die Beine, der von Fiat nicht nur akzeptiert, sondern
in den Grundzügen übernommen wurde.
Ein knappes Jahr nach der offiziellen Vostellung dieses neuen Simca
6 (1948) erschien der Fiat 500 C.
Fiat 500 C Kabrio-Limousine vor der malerischen Kulisse von
Portofino
Der 500 C entsprach technischer dem ein Jahr
vorher vorgestellten 500 B,
sein Aussehen hatte sich jedoch sehr positiv gewandelt.
Fahrgestell des Fiat 500 C (wie 500 B)
Fiat 500 C Kabrio-Limousine - 1. Version ohne Blinker - 2 Sitze,
16,5 PS
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Da bei Fiat für die Entwicklung des Nachfolgers,
des Typs 100 (der spätere Fiat 600) aufgrund anderer Konstruktions-aufgaben
(Typen 101, 102, 103) keine Kapazität mehr vorhanden war, blieb
der Topolino bis 1954 und der Giardiniera "Belvedere"
sogar bis 1955 im Programm.
Vom 500 C wurden über 376.000 Stück produziert
! - Insgesamt also weit über 500.000 Topolinos !
unverändert vom 500 B:
der 4-Zylinder ohv-Motor und die Vorderachse mit Teleskopstoßdämpfern
Heizung serienmäßig
in Zeiten, in denen eine Fahrzeug-heizung ein teures
Zubehörteil war, war die serien-mäßige Heizung ein echter Luxus.
Alle technischen Daten und
viele bunte Bilder :
Prospekte des Fiat 500 C
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1949 - 1955
Fiat 500 C Giardiniera und "Belvedere"
Wie schon beim 500 B gab es auch für den
500 C wieder eine 4-sitzigen Giardiniera, den/die "Belvedere".
Während die Kabrio-Limousine nach Serienbeginn des Fiat 600
aus dem Programm genommen wurde, wurde die Giardiniera bis zur Vorstellung
des Fiat 600 Multipla weitergebaut.
der erste 500 C Giardiniera mit Holz-und Faserplatten-Aufbau
ab 1951 kam der Belvedere mit Ganzstahlkarosserie,
das für die "woodies" typische Aussehen wurde beibehalten
und (meistens) durch eine zwei-Farben-Lackierung betont.
- Blinker (beim Fahrzeug rechts) kamen mit der 2. Serie ab 1952.
Von NSU-Fiat (und teilw. bei Steyr-Fiat) gab
es den "Kombinationswagen" Belvedere mit glatter
Seitenwand
. Testbericht
500 Kombiwagen ADAC 10/52
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Fiat 500 C Giardniera
1949 - 50: Holz- Verbundkarosserie
Fiat 500 C Giardniera "Belvedere"
ab 1951 mit Stahlkarosserie
Preisliste 1955: neben dem neuen Fiat 600 gab
es den von Fiat importierten "Original" 500 C Belvedere
und die von NSU-Fiat gebauten "Standard" und "Luxus"
Preisliste März 1955
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Fiat 500 C Furgoncino
Fiat
500 C furgoncino
Wie bereits beim 500 (A) wurde auch auf der Basis
des 500 C ein Lieferwagen angeboten. Der "furgoncino"
erlebte als 500 C stückzahlmäßig seine Blütezeit.
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Fiat 500 C furgoncino
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Lizenzversionen
- siehe auch
Fiat - Lizenzbauten
Simca 5 ( 1946 - 1948 )
Der Simca 5 wurde bis zu seinem Baueende 1948
in der Vorkriegs-Ausführung mit dem alten seitengesteurte Motor
gebaut. Äußerlich unterschied er sich vom Fiat hauptsächlich
durch die Stoßstangen.
Simca 6 ( 1948 - 1950 )
Bereits 1947 verließen 11 Prototypen eines
überarbeiteten Simca 5 die Werkshallen und fanden das Gefallen
der Fiat-Direktion (siehe oben) und wurden zum Anstoß der
Entwicklung des Fiat 500 C. Im Jahr seiner Vorstellung 1948 (mit
dem neuen Motor des Fiat 500 B) wurden nur 191 Stück als Vorserie
gebaut, erst 1949 lief die Produktion richtig an (10.813) . Das
kleine Coupe hatte gegen die 4-türigen Citroen 2CV, Panhard
und Renault 4CV jedoch einen schweren Stand. Die Stückzahlen
fielen schon 1950 rapide in den Keller (1.950 Stück). Daher
wurde wurde die Fertigung zum Ende des Jahres aufgegeben.
Der Simca 6 unterschied sich nicht nur äußerlich
vom Fiat 500 C, er hatte auch technische Unterschied, z.B. Benzintank
hinten und das Reserverad senkrecht (siehe
Prospekte).
Simca 5 - 1948 (mit Stoßstangen)
- und Simca 6 - 1949
NSU-Fiat 500 C (1951 - 1954)
In Neckarsulm wurde die Vorkriegsproduktion nicht
wieder voll aufgenommen, ab 1949 wuden jedoch Fiat 500 C produziert
und in der Folge NSU-Fiat 500 C Giardiniera mit eigener (Weinsberg-)Karosserie
gebaut. (siehe Prospekte).
Steyr-Fiat 500 C (1952 - 1955)
Im Rahmen des Assemblingabkommens mit Fiat wurden
in Steyr ab ca. 1952 auch Fiat 500 C und Fiat 500 C Giardiniera
gebaut (siehe Prospekte).
Offensichtlich wurden auch Karosserieteile aus der Produktion der
deutschen Fiat (Heilbronn) verwendet: Die glatten Seitenwände
gab es nur beim NSU-Fiat. Der rechts abgebildete Steyr-Fiat 500
C Kombi mit glatten Wänden ist kein Einzelfall.
Steyr - Fiat oder Steyr + Fiat :) - Neufahrzeuge im Jahr 1955:
Traktor Steyr 80 a und (Steyr-) Fiat 500 C Belevedere
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Deutsche Fiat Preisliste 1951
mit Fiat, NSU-Fiat und Simca
Werbung 1949 (Schweiz)
Steyr-Fiat 500 C
mit glatten Seitenwänden
- siehe Text links
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Der Kontakt Fiats zu US-Autofirmen (siehe
Fiat 1400) brachte nicht nur neue Ideen
in die Konstruktions-Abteilungen (siehe Fiat 1400), sondern auch
Konzepte für
mögliche Zusammenarbeit.
Eines davon war der zusammen mit Nash konzipierte
Kleinwagen, der neben gefälligem Aussehen auch niederige Produktionskosten
zum Ziel hatte. Die links- und rechts gleichen Türen (eine
geht nach vorne, eine nach hinten auf) ist ein skurilles Detail.
Prototyp des Nash-Fiat
formal hat dieser Prototyp schon Ähnlichkeit
mit dem später von Nash und Austin gebauten Nash / Austin Metropolitan.
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Bilder größer ->
anklicken
Werbung ca. 1951 (Schweiz)
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heute kurios, damals zeittypisch: einfachste
Karosserien
Auf die einzeln fahrbereiten Chassis der damaligen
autos konnten relativ einfach andere karosserien aufgebaut werden,
was sich viele kleine Hersteller und auch bastelnde Individulaisten
zu Nutze machten.
Hier ein Besipiel aus USA;
Kunststoff-Karosserie für Fiat 500 C und andere von Clearfield-Plastics
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Prospekt Clearfield-Plastics ca.1955
die Karosserie passte angeblich auch auf Fiat
1100, Morris Minor, oder Crosley.
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Sonderkarosserien und Tuning
Wie schon beim Fiat 500 (A) wurden auch auf das
Fahrgestell des Fiat 500 B und 500 C nicht nur in Italien von zahlreichen
Karosseriebauern Sonderkarosserien gesetzt, die z.T. recht erfolgreich
verkauft wurden.
4-Sitzer, Cabrios (z.B. Viotti, Siata, Francis
Lombardi, Bruna, Barsi), Lieferfahrzeuge (z.B. Siata, Riva) entstanden,
aber auch Sportcoupes, Roadster und Monoposti (z.B. Zagato, Stanguellini,
Stanga, Siata, Giannini, Bizzarini, Bertone). Meistens hatten diese
auch frisierte Motoren und Fahrwerks-Umbauten, die es auch für
"normale" Topolinos gab. (Stanguellini, Giannini, Siata,
Abarth-Auspuff und Vergaser-Kits).
Mille Miglia 1954: Fiat 500 C Belvedere
auch "optisch schnell": neben (unnötigem)
Chromzierrat Alu-Ölwanne und Felgen mit Belüftungslöchern.
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Alessandro
Sannia:
Topolino fuoriserie
Verlag ALL MEDIA, Torino
Zagato 750 MM
Topolino-Rennsemmel
750 ccm, Abarth-und Violini-Motorteile,
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Modellautos des
Fiat Topolino |